Abendmahl
Ein Beispiel theologischer Argumentationen zum sogenannten “Herrenmahl”
Das sogen. “Herrenmahl” (synonym: Hl. Abendmahl, Eucharistie) ist für jede kirchliche Theologie zentral. Die Interpretationen reichen vom konkreten Genuß von Fleisch und Blut des sogen. Gottessohnes bis zur Idee, daß die Seele im Himmel mit “dem Herrn” kommuniziere, sofern sie während des Augenblicks der Teilnahme am Herrenmahl tatsächlich an ihn glaube. Gerade das Zentrum der kirchlichen Konfessionen ist zum Streitpunkt geworden. Das betrifft nicht nur den Inhalt, sondern auch die “richtige Form” der Feier. Diese wird von den einen abhängig gemacht von der ordentlichen Weihe (Ordination) des Geistlichen und vom Gebrauch der kirchlich erlaubten Formeln, von den anderen nur von der Gesinnung. Die Polarisation ist unübersehbar. Die sogenannte “ökumenische” Bewegung will weltweit (= griech. oikoumene) die zentralen Übereinstimmungen in den Mittelpunkt stellen, um die Kirche nicht nur als zerrissen darzustellen. Die Gemeinsamkeiten sollen die Propaganda bestimmen, damit nicht solche Situationen auftreten, wie sie z.B. aus dem ehemaligen “Kongo” bekannt geworden sind, wo Missionen von römisch-katholischen Gemeinden gegenüber protestantischen Gemeinden und umgedreht die einheimischen Religionen zur Revolution gegen die Kolonialmacht inspiriert haben. Man hofft nun ökumenisch mehr auf die Einsicht bei gleichen Intentionen ....